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Filmkritikwettbewerb

Die Jury hat getagt!

Meckern erlaubt, Lob auch! Unter diesem Motto fand im Rahmen der SchulKinoWochen NRW erneut der Filmkritikwettbewerb statt. Die Schülerinnen und Schüler konnten zu dem Film, den sie bei den SchulKinoWochen NRW gesehen hatten, eine Filmkritik schreiben und diese bei SPINXX, dem Magazin für junge Filmkritik, einreichen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Filmkritikwettbewerbs 2023

Auch in diesem Jahr haben wieder Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen und Altersgruppen ihre Kritiken eingereicht.

Die Jury hatte die nicht leichte Aufgabe, aus den vielen guten Kritiken die Preisträgerinnen und Preisträger zu benennen. Dabei konnten vier Preise vergeben werden. Die Jury bedankt sich herzlich für alle eingereichten Kritiken und würde sich sehr freuen, wenn auch im nächsten Jahr wieder viele Schülerinnen und Schüler mitmachen.

 

Kritiken und Jurybegründungen

Kritik zu „Mein Vater, die Wurst“

Lisann gewinnt eine Einladung zur Teilnahme am Workshop-Wochenende "SPINXX ... und Action!" in Köln sowie - gemeinsam mit ihrer Klassenkameradin Grace - einen Besuch der SchulKinoWochen 2024 für die ganze Klasse.

Begründung der Jury

Ihre Kritik formuliert Lisann stichhaltig und mit einer angemessenen persönlichen Note. Schwung- und humorvoll steigt sie mit dem ersten Satz des Teasers in ihren gut strukturierten Text ein: „Es geht um die Wurst!“. Die Neugierde bei Leserinnen und Lesern ist geweckt. In wenigen Sätzen fasst sie die Handlung des Films zusam- men, ohne dabei zu viel zu verraten. Lisann geht auf filmische Gestaltungsmittel ein, beobachtet verschiedene Kameraeinstellungen beschreibt deren Wirkung. Ihre per- sönlich begründete Empfehlung überzeugt durch klare Argumente sowie konkrete Szenenbeispiele und das abschließende Fazit macht Lust darauf, den Film selbst anzuschauen.

Die Kritik von Lisann

Es geht um die Wurst! In der dramatischen und gleichzeitig lustigen Familienko­mödie für Jugendliche geht es um Paul, einen Vater von drei Kindern, der seinen langweiligen Job als Banker aufgibt, um seinen Jugendtraum als Schauspieler zu verwirklichen.

Der Film basiert auf einem Buch von Agnès de Lestrade. In der dramatischen, lustigen Familienkomödie für Kinder und Jugendliche geht es um Paul, einen Vater von drei Kindern, der seinen langweiligen Job als Banker aufgibt, um seinen Jugend- traum als Schauspieler zu verwirklichen. Seine jüngste Tochter Zoe, die 11 Jahre alt ist, hilft ihm dabei, sein Ziel zu erreichen, trotz des Entsetzens der anderen Familienmitglie­der. Paul und Zoe müssen viel durchstehen, wie z.B. Castings und Vorsprechen. Wird Paul es schaffen, ein Schauspieler zu werden?

Der Regisseur des Films hat viele verschiedene Kameraeinstellungen verwendet und diese in passenden Szenen eingesetzt. Oft wird z.B. Zoe in einer Nahaufnahme gezeigt, weil man ihren Gesichtsausdruck ge­nau sehen soll. Auffällig ist, dass nicht oft die Perspektive geändert wird. Die Vogelperspektive oder auch die Frosch- perspektive werden zum Beispiel gar nicht eingesetzt. Im letzten Teil des Films gibt es eine Szene, in der das Auto mit der Mutter und Zoe wegfährt und Paul alleine zurückbleibt. In dieser Szene hat man die Totale genutzt, um die Leere um Paul zu verdeutlichen. Das macht die Szene wirkungsvoller. An der Gestaltung des Films ist besonders, dass am Anfang die Vorgeschichte zum Film durch „gemalte“ Animationen gezeigt und von Zoes Erzählstimme erzählt wird. Diese besondere Gestaltungsweise kommt in der Mitte und am Ende des Films ebenfalls vor. Sie macht den Film lebendig und abwechslungsreich.

Ich würde den Film „Mein Vater die Wurst“ weiterempfehlen, weil er zeigt, wie wichtig es ist, selbstbewusst zu sein und seine Ziele und Träume zu verfolgen. Der Vater kann ein Vorbild für Kinder und Jugendliche sein, weil er etwas scheinbar Unmögliches möglich macht und den Mut hat, sein Leben zu ändern. Er gibt nicht auf. Meine Lieblingsdarstellerin ist allerdings Zoe, weil sie ihrem Vater Mut gibt, seinen Jugendtraum weiter zu verfolgen. Sie glaubt an ihn. Meine Lieblingsszene ist die, in der Zoe und ihr Vater kurz vor dem Werbespot stehen und Zoe für einen anderen Schauspieler als „Gemüse“ einspringt und so dem Vater ein Lächeln in sein Gesicht zaubert. Meiner Meinung nach ist die traurigste Szene die, in der das Auto mit Zoe und ihrer Mutter wegfährt und der Vater alleine dasteht. Ich würde diesen Film ab 9 Jahren empfehlen, weil ich finde, dass auch jüngere Kinder den Kern dieser Geschichte verstehen und nachvollziehen kön­nen. Ich denke, dass Kinder auch über einige Szenen lachen können, z.B. über die Szene, in der Paul, als Wurst verkleidet, mit Zoe auf dem Fahrrad sitzt.

Fazit
Der Film „Mein Vater die Wurst“ ist sehenswert, weil er ein lustiger und gleichzeitig dramatischer Familien­film ist, der daran erinnert, an seine Träume und Wünsche zu glauben und sie zu verfolgen. Es ist eine be­rührende Geschichte, in der zwei Menschen zeigen, dass alles möglich sein kann, wenn man nicht aufgibt und an sich glaubt.

Kritik zu "Mein Vater, die Wurst"

Grace gewinnt eine Einladung zur Teilnahme am Workshop-Wochenende "SPINXX ... und Action!" in Köln sowie - gemeinsam mit ihrer Klassenkameradin Lisann - einen Besuch der SchulKinoWochen 2024 für die ganze Klasse.

Begründung der Jury

Eine Filmkritik ist, auch wenn man möglichst objektive Maßstäbe und Kriterien zu Rate ziehen und eine größtmögliche Allgemeingültigkeit herstellen möchte, eine unbedingt subjektive Sicht der Dinge – und sie erzählt im besten Fall ebenso viel über den Rezensenten/die Rezensentin wie über den Film selbst. Diese Durch- lässigkeit ist bei Grace‘ Text besonders zu spüren. Ihre Kritik ist nicht nur sprachlich überzeugend und in der Balance von Inhaltsangabe zu persönlichen Eindrücken sehr ausgewogen, sondern sie besticht vor allem durch ihre empathische wie reflektierte Art. Grace schafft es, ihren emotionalen Zugang zu dem Film ent- sprechend zu formulieren und nachvollziehbar zu machen. Und zudem das Wich- tigste bei einer positiven Kritik: Sie macht Lust darauf, den besprochenen Film sehen zu wollen.

Die Kritik von Grace

Zoe ist die Einzige, die ihren Vater dabei unterstützt, seinen Traum Schauspieler zu wer­den zu verwirklichen, dabei kämpfen die beiden gegen allerlei Widrigkeiten.

Paul ist seinen tristen Alltag als Bankangestellter satt. Er wollte doch eigentlich Schau­spieler werden. Als er seinen Job kündigt, sind seine Frau und zwei seiner Kinder richtig sauer, als dann aber Zoe noch die Schule schwänzt, um ihren Vater zu unterstützen, hängt der Haussegen so richtig schief. Seine Frau und seine Kinder (bis auf Zoe) glau­ben, Paul sei verrückt geworden. Toll findet Zoe den ersten Job ihres Vaters als Schau­spielers nicht unbedingt, er soll eine lebensgroße Wurst in einem Werbeclip spielen, aber sie unterstützt die Träume ihres Vaters.

Ich finde den Film sehr kurzweilig. Dieser Kinder- und Jugendfilm ist genau auf Men­schen in meinem Alter zugeschnitten. Ich kann mich gut in Zoe hineinversetzen. Auch Erwachsene haben Träume oder hatten Träume, die sie auf Grund von Verpflichtungen nicht weiterverfolgt haben. Wenn meine Mutter nicht glücklich wäre mit dem, was sie tut, dann würde ich für sie kämpfen, genau wie Zoe es für ihren Vater getan hat. Ich musste oft lächeln als ich den Film sah, besonders als Paul das erste Mal in seinem Kostüm als Wurst erschien – diese Szene werde ich so schnell nicht vergessen. Meistens hat mich der Film aber zum Nachdenken angeregt. Wenn es heißt, seine Träume nicht leben zu können, um Erwachsen zu sein, dann bleibe ich wohl lieber ein Kind. Als die Frau von Paul sich von ihm trennte, kamen mir fast die Tränen. Ich habe mich gefragt, warum seine Frau ihn nicht unterstützen kann. Sicherlich haben die Beiden eine große Verant­wortung gegenüber den Kindern zu tragen, aber das schließt doch hoffentlich nicht aus, dass sie glücklich sind. Die Entscheidungen von Erwachsenen sind wohl nicht oft gut nachzuvollziehen. Ich war froh, dass es dann doch noch ein Happy End gab.

Fazit
Der Film „Mein Vater die Wurst“ ist sehenswert, weil er ein lustiger und gleichzeitig dra­matischer Familienfilm ist, der daran erinnert, an seine Träume und Wünsche zu glau­ben und sie zu verfolgen.

Kritik zu "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Sam gewinnt zwei Freikarten für die Filmpalette Köln.

Begründung der Jury

Bereits im Teaser wagt Sam eine These, die Neugierde weckt. In seiner nachfol- genden ausführlichen Rezension geht er fast schon analytisch auf unterschiedliche filmsprachliche Mittel sowie deren Wirkung ein und arbeitet zentrale Themen heraus ebenso wie Fragen, die der Film aufwirft und die auch ihn als Zuschauer beschäftigen, die er mit nach Hause nimmt. Die zahlreichen Stärken des Films, die Sam hervorhebt, kann er uneingeschränkt begründen, ebenso kann er Schwächen benennen, sodass man als Leserin oder Leser die Authentizität seiner Kritik nicht in Frage stellt. Insbesondere hat uns aber seine ausgezeichnete Transferleistung über- zeugt, die zentrale Missstände aufdeckt und die bildungspolitische Relevanz des Films betont. Eine beeindruckende Leistung.

Die Kritik von Sam

Institutioneller Rassismus ist in unseren Gesetzen verankert und war das auch schon vor 20 Jahren.

Auf der Berlinale am 12.02.2022 vorgestellt, am 28.04.2022 uraufgeführt und zwei Monate später von zehn Nominierungen drei Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis erhalten. Der Regisseur Andreas Dresen leistete sich einen vollen Erfolg mit seiner Verfilmung der spannenden und sehr menschlichen Geschichte von „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“. Möglich machten dies Laila Stieler als Drehbuch­autorin sowie Melten Kaptan und Alexander Scheer in den Hauptrollen, welche beide von den tatsäch­lichen Figuren der Geschichte unterstützt wurden und für ihre Schauspielleistung ausgezeichnet wurden. Gemeinsam haben sie es geschafft, ein großes Problem in unserer deutschen Gesellschaft anzusprechen, denn: Eine bittersüße Geschichte nimmt ihren Lauf, weil Rabiye Kurnaz Türkin ist.

Es ist der 11. September 2001. Zwei Flugzeuge stürzen in das World Trade Center in New York City. Kurz darauf begibt sich Rabiyes Sohn Murat Kurnaz auf eine Reise nach Pakistan, um seinen religiösen Wurzeln auf den Grund zu gehen. Plötzlich wird nach ihm gefahndet und für ein Kopfgeld von 3.000 Dollar übergibt man ihn an die US-Streitkräfte. Er soll mit den Terroranschlägen in Verbindung stehen und wird im Gefangenenlager Guantanamo in Kuba interniert. Auf der anderen Seite steht seine Mutter, die Bre­mer Hausfrau Rabiye Kurnaz, die schockiert und bangend versucht, ihren Sohn zu erreichen. Sie wendet sich später an den Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke, noch nicht ahnend, dass sie und er sich die nächsten fünf Jahre durch das deutsche und amerikanische Rechtssystem werden kämpfen müssen. Die beiden trotzen allen Widrigkeiten und all das nur für eine gerechte Anhörung von Murats Fall. Vom deut­schen Vizekanzler über den türkischen Minister schaffen sie es am Ende bis hin zum Supreme Court und klagen gegen den amerikanischen Präsidenten. Das stellt sich nicht nur als Herausforderung für Rabiyes Familie dar, auch ihre und Bernhards Geduld werden auf die Probe gestellt. Mit seiner besonnenen Art und Rabiyes unkonventionellem Handeln machen sie das Unmögliche möglich.

Der Grund, warum man weiterschauen möchte, ist die außergewöhnliche Erzählweise der Geschichte. Sie wird elliptisch erzählt und wenn Zeit vergeht, wird es dem Zuschauer nicht mit einem Datum, sondern mit einem Schwarzbild und der Anzahl der vergangenen Tage dargestellt, was auf mich eindrucksvoller und bedrückender wirkt. Wir schauen uns den Film nicht nur als Zuschauer an, sondern ausschließlich durch die Augen von Rabiye Kurnaz und wie sie dem harten Schicksal ihrer Familie mit Humor begegnet.

Dies ist vor allem Meltem Kaptans Schauspielleistung zu verdanken. Mit ihrer Erfahrung als Comedienne haucht sie in ihrem Schauspieldebüt der Rolle – neben der verwechselnden Ähnlichkeit zur echten Rabiye – sehr viel von ihrem eigenen Charakter ein. Auf ihrer Reise, gezeichnet von Rückschlägen, hebt sie die Laune des Zuschauers immer wieder mit ihrer lustigen Art an, jedoch wirkt sie manchmal auch unbehol­fen, beispielsweise am Geburtstag ihres zweiten Sohnes. Sie und die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler wirken in dieser Szene, als hätten sie den Text kurz vorher abgelesen und müssten sich an diesen während des Schauspiels erinnern. Dennoch hätte ich gerne mehr von der Rolle des Ehemannes Mehmet und des Sohnes Murat gesehen, aus deren Perspektive die Geschichte leider kein einziges Mal erzählt wird.

Des Weiteren empfinde ich die Musik auch als sehr authentisch und gut ausgewählt. Es wurde sich an türkischer Musik orientiert und kommt jedes Mal bei positiven Situationen oder Errungenschaften vor, bei Rückschlägen wird meistens traurig-ruhige Musik eingesetzt. Diese brachte mir sowohl gute, als auch schlechte Laune, je nachdem wie Rabiye sich in dem Moment fühlt. Dramaturgisch wird so die Geschichte durch die Musik ergänzt. Das liegt daran, dass der klassische Aufbau eines Dramas gebrochen wird, da die Spannung im Wechsel steigt und fällt, je nachdem ob Rückschläge oder Erfolge zu vermerken sind und ob Rabiye humorvoll oder ernst damit umgeht. Deswegen wirkt es manchmal so für mich, als könne sich der Film nicht ganz entscheiden, was er sein möchte. Es fühlt sich wortwörtlich wie eine Berg und Tal­fahrt an. Das empfinde ich aber als sehr positiv, weil sich der Film an der wahren Begebenheit orientiert.

Was diesen Film für mich besonders macht, ist, dass er eine sehr differenzierte Perspektive auf türkische Identität in Bezug auf Rabiyes Charakter einnimmt und auch hinterfragt. Auf den ersten Blick ist das Zitat „Geh’s an wie ein Türke, aber bring’s zu Ende wie ein Deutscher“ von Rabiye eine prägnante Zeile, die im Kopf bleibt, aber was genau sagt der Film damit aus und ist das ein Problem? „Geh’s an wie ein Türke“ wird im Film durch Rabiyes Fehlverhalten im Straßenverkehr, ihre unangenehme Aufdringlichkeit, ihr Auf­lehnen gegen die gegebenen Gesetze oder das Nicht-Einhalten von Terminen dargestellt. Hier wird also negatives Handeln mit „türkisch sein“ assoziiert, jedoch stellt sich aber auch die Frage, was ihrer Rolle sonst übriggeblieben wäre.

Das Hinterfragen türkischer Identität regte mich an, darüber nachzudenken, welche Rolle die Rechtssyste­me der deutschen, türkischen und amerikanischen Regierung spielen und ob diese rassistisch dargestellt werden. Ich stellte fest, dass institutioneller Rassismus diese Geschichte formt und durch die Darstel­lung der Regierungen als unüberwindbare Hürden besonders hervorhebt. Bestärkt wird das ganze durch Rabiyes Fragen an Bernhard „Warum lassen sie Murat nicht frei? Weil er Türke ist? Deshalb?“. Für mich fühlte es sich so an, als würde Rabiye den Zuschauer direkt fragen und zum Nachdenken anregen. Das Festhalten von Murat ohne Beweisgrundlage durch die amerikanische Regierung und die Vorenthaltung von Informationen oder das Erschweren der Einreise durch die deutsche Regierung sind Beispiele aus dem Film, in denen der institutionelle Rassismus deutlich wird. Der Staatsanwalt im Falle Kurnaz zeigt als Antwort auf die Frage, wer vor der Einreise von Murat „Schiss“ habe, nur mit einem Finger nach oben, was symbolisch für „die da oben“ steht, beziehungsweise für die Regierung. Das Gesetz ist nicht auf Rabiyes Seite, weshalb sie gegen das Unrecht ankämpft. Ihr Handeln ist unkonventionell und manchmal zu kritisie­ren, aber genau das macht die Geschichte so menschlich. Es fühlt sich sehr echt an und man fiebert so sehr mit, dass man auch am Ende froh und erleichtert ist, dass Rabiyes Kampf gegen das Gesetz und die Geschichte zu Ende gingen – und das ist positiv gemeint.

Der Film überzeugt also vor allem mit dem Schauspiel und insbesondere der Erzählweise. Andreas Dre­sen als Regisseur und Meltem Kaptan als Hauptdarstellerin beweisen uns, dass man ein ernstes Thema mit dem richtigen Humor zu einer gelungenen Dramödie umsetzen kann. Genauso zeigt uns der Film aber einmal mehr auf, dass institutioneller Rassismus real und der Kampf gegen solche Systeme noch lange nicht gewonnen ist.

Fazit
Der Film hat mich nicht nur persönlich angesprochen, sondern auch auf die Reise von Rabiye und Bern­hard mitgenommen. Ich bin positiv davon überrascht, dass er nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern – auch wenn es nicht die Intention sein muss – einen bildungspolitischen Auftrag erfüllt. Daher empfehle ich „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ sowohl allen Jugendlichen unserer Gesellschaft als auch allen, die dem Ernst der Realität mit etwas Humor begegnen möchten.

Kritik zu "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"

Stina gewinnt Filmtagebücher für die ganze Klasse.

Begründung der Jury

Stina zeigt, worauf es bei einer Filmkritik ankommt. Die inhaltlichen Angaben hält sie knapp, stattdessen geht sie auf Kameraführung, Schnitt, Schauplätze sowie die schauspielerische Leistung ein. Ebenso schildert und begründet sie aber ihren persönlichen Eindruck. So findet beispielsweise ihre Lieblingsszene Eingang in die Kritik und die Leserinnen und Leser erfahren, warum genau dieser Moment sie berührt hat. Im abschließenden Fazit ordnet sie die Handlung historisch ein und betont die Relevanz des Films. Eine reife Leistung, insbesondere in Anbetracht ihres jungen Alters.      

Die Kritik von Stina

„...alle berühmten Menschen haben eine schwere Kindheit.“

Es geht um die 9-jährige Anna, ihre Eltern und ihren 12-jährigen Bruder Max, die vor Hitler flüchten müssen. Durch die kritischen Artikel des Vaters flüchten sie von Berlin in die Schweiz, nach Paris und dann nach London. Der Film zeigt, was Anna erlebt, wie sie lebt und was sie fühlt.

Die Geschichte wird in der Vergangenheit fortlaufend erzählt. Die Kameraführung ist ru­hig und verständlich geführt. Die Übergänge sind fließend geschnitten. Durch die Flucht werden viele Schauplätze wie Berlin, die Schweiz und Paris gezeigt.

Ich finde, dass der Film interessant und traurig ist. Meine Lieblingsszene ist die, als Anna Geburtstag hat und einen Anruf von Heimpi (der Haushälterin und Kinderfrau aus Berlin) bekommt. Es zeigt, dass Heimpi die Familie noch nicht vergessen hat und dass Anna die alte Heimat Berlin vermisst.

Der Film ist gut und verständlich nachzuvollziehen. Die Schauspieler überzeugen mich sehr, weil sie die Gefühle und die Situationen gut spielen. Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt, denn sie zeigt genau, was früher war. Das Ende hat mich nicht überzeugt. Es ist traurig, keine richtige Heimat zu haben.

Ich finde, man sollte die Altersempfehlung auf sechs Jahre heraufsetzen. Der Film ist einfach zu traurig, um ihn mit Jüngeren zu schauen.

Fazit
Es lohnt sich den Film anzuschauen, da er zeigt, wie es früher unter Hitler war.

Tipps & Tricks

Ihr wisst nicht wie ihr starten sollt oder worauf Ihr beim Schreiben einer Filmkritik achten müsst? Dann schaut doch mal bei den Spinxx-Kritiktipps vorbei!

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